Quelle: de.wikipedia.org
Nextcloud | |
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![]() Nextcloud 25.0.0 (Browseransicht) |
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Basisdaten | |
Entwickler | Nextcloud GmbH[1] |
Erscheinungsjahr | 2. Juni 2016[2] |
Aktuelle Version | 30.0.0 (Server) 26.09.2024 5.3.2 (iOS) 19.06.2024<sup>[6] 3.13.0 (Desktop) 24.04.2024[8] </sup> |
Betriebssystem | Linux, macOS, Unix, Windows, Android, iOS |
Programmiersprache | PHP + JavaScript (Server), C++ (Desktop-Client), Objective-C (iOS-Client), Java (Android-Client), |
Kategorie | Cloud Computing, Filehosting, Filesharing, Synchronisation |
Lizenz | Server: AGPLv3 Mobile Clients: AGPLv3[10] GPL |
deutschsprachig | ja |
https://nextcloud.com/de/ |
Nextcloud ist eine auf einem ownCloud-Fork basierende in PHP entwickelte freie Software für das Speichern von Daten (z. B. Dateien, Kalendern, Kontakten etc.) auf einem Server. Auf die Daten kann der Anwender sowohl über eine Weboberfläche als auch mit Client-Applikationen (Smartphone und Desktop) zugreifen. Server und Clients können sich dabei synchronisieren. Nextcloud ermöglicht dem Anwender dadurch, auf einen zentralen und konsistenten Datenbestand von vielen Endgeräten aus zuzugreifen und diesen mit anderen Anwendern optional zu teilen. Neben der Datenhaltung bietet Nextcloud Funktionalitäten für Videokonferenzen und verschiedene Office-Applikationen über die Weboberfläche.
Am 2. Juni 2016 verließ Frank Karlitschek zusammen mit weiteren Entwicklern sein im Jahr 2010 unter dem Namen ownCloud gegründetes Unternehmen und gab „Nextcloud“ als Fork bekannt. Seither wird Nextcloud aktiv von Frank Karlitschek, weiteren Mitgliedern der ursprünglichen Entwicklergruppe und einer großen Gemeinschaft weiterentwickelt. Nextcloud bietet einige Funktionen[11] an, die ownCloud nicht oder nur in dessen Enterprise-Version anbietet.[12]
Am 17. April 2018 hat das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) die Entscheidung der Ausschreibung der „Bundescloud“[13] bekanntgegeben. 300.000 Menschen in den Ministerien und anderen Einrichtungen des Bundes werden die Nextcloud-Software nutzen.
Im August 2019 wurde bekannt, dass die Behörden der drei EU-Staaten Frankreich, Schweden und Niederlande zukünftig Nextcloud für den Dateiaustausch einsetzen wollen. Allein das französische Innenministerium plant, Nextcloud für 100.000 Mitarbeiter einzusetzen.[14]
Am 17. Januar 2020 wurde in Berlin die Version 18 mit Produktnamen Nextcloud Hub präsentiert. Hier wurde erstmals direkt ein Office-Paket (hier OnlyOffice) integriert, und Nextcloud gab als Ziel die direkte Konkurrenz zu Microsoft Office 365 und Google Docs aus.[15] [16]
Im Frühjahr 2020 stieg der Bedarf und die Nutzung von Werkzeugen für Webkonferenzen stark an. Nextcloud hat daraufhin in Version 19 das Werkzeug Talk als quelloffene Lösung zur Verfügung gestellt; somit sind jetzt auf eigenen Rechner verwaltete („self hosted“) Web-Konferenzen mit mehr als zehn Personen möglich. Weiterhin wurde mit Collabora Online ein weiteres Office-Paket als Programm zur Verfügung gestellt und in Talk integriert. Die Office-Funktionalität funktioniert mit x86/x64- und ARM64-basierten Servern mit Collabora Online, OnlyOffice unterstützt derzeit kein ARM. Im August 2021 teilte Nextcloud mit, als zentrale Kooperationsplattform für den Aufbau der europäischen Cloud-Lösung Gaia-X ausgewählt worden zu sein.<sup>[19] [20]
Am 24. April 2024 wurde zusätzlich zum Neuen Nextcloud Hub 8 auch Nextcloud One vorgestellt. Nextcloud One ist eine vollständig verwaltete Nextcloud, die man sich als einzelner Nutzer oder für ein Team kaufen kann.[21] [22]
Basisfunktionen sind unter anderem:
Da die Software modular aufgebaut ist, lässt sie sich durch ein Plugin-System um beliebige Funktionalitäten erweitern. Über eine vom Hersteller betriebene Plattform können Entwickler ihre Erweiterungen anderen Benutzern zur Installation anbieten.[28] Diese Plattform kommuniziert mit den Nextcloud-Instanzen über ein offenes Protokoll. Im App Store von Nextcloud, der unter apps.nextcloud.com erreichbar ist, finden sich bereits über 250 Erweiterungen. Mit Hilfe dieser Erweiterungen können unter anderem folgende Funktionalitäten hinzugefügt werden:
Grundsätzlich gibt es verschiedene Apps in verschiedenen Kategorien, z. B. Dateien, Spiele, Überwachung, Multimedia, Organisation, Sicherheit und Kommunikation.
Desktop-Sync-Clients gibt es für macOS, Windows, Linux, BSD und andere Unix-basierte Betriebssysteme.[31] Für die verbreiteten Linux-Distributionen gibt es fertige DEB-/RPM-Pakete.
Ebenfalls existieren Open-Source-Apps für die mobilen Betriebssysteme Android,[32][34] verfügbar.
Es gibt ein Outlook-Add-In. Dieses erlaubt die integrierte Nutzung von Nextcloud für Anhänge (Dateien oder ganzen Ordnerstrukturen). Das Zusatzmodul ist in einer freien und einer Enterprise Version erhältlich. Während die freie Version im Funktionsumfang eingeschränkt ist und sich an Privatnutzer richtet, ist die kostenpflichtige „Enterprise-Version“ für den Einsatz in Unternehmen gedacht und bietet erweiterte Funktionen, wie z. B. Links durch ein Passwort zu schützen.[35]
Für Mozilla Thunderbird gibt es ebenfalls ein Add-on namens Filelink[36] zur Nutzung von Nextcloud als Datenspeicher.
Es gibt Softwareprojekte, die Nextcloud direkt als Datenspeicher integrieren, z. B. die Lernplattform Moodle,[38]
Im April 2016 haben Frank Karlitschek[39] und einige Kern-Entwickler das Unternehmen ownCloud verlassen.[40] Dies geschah aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über den Kurs von ownCloud.
Der Abspaltung ging ein Blog-Post Karlitscheks voraus, darin stellte er Fragen wie „Wem gehört die ownCloud-Gemeinschaft?“ oder „Wem gehört ownCloud?“. Noch dringlicher war ihm die Frage, was wichtiger sei: „Schnell verdientes Geld oder langfristige Verantwortung und Wachstum?“.[39] Es gab keine offizielle Stellungnahme zu den Gründen des Forks.
Am 2. Juni 2016, zwölf Stunden nach der Bekanntgabe der Abspaltung, musste die US-amerikanische Niederlassung „ownCloud Inc.“ die sofortige Schließung bekanntgeben. In der Stellungnahme wurde u. a. die Kündigung von Krediten der Kapitalgeber genannt. Die ownCloud GmbH besteht weiterhin. Neue Investoren sichern deren Fortführung und die Geschäfte von ownCloud Inc. wurden übernommen.<sup>[42] </sup>
Version | Freigabe | Neueste Version | Datum der Veröffentlichung | Unterstützung bis[43] | Bemerkungen |
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30 | 14. Sep. 2024 | 30.0.2 | 14. Sep. 2024 | Sept. 2025 |
29 | 24. Apr. 2024[44] | 29.0.9 | 10. Okt. 2024 | Apr. 2025 |
28 | 12. Dez. 2023 | 28.0.12 | 10. Okt. 2024 | Dez. 2024 | Nextcloud Hub 7 |
27 | 13. Juni 2023 | 27.1.11 | 25. Juni 2024 | Juni 2024 |
26 | 21. März 2023 | 26.0.11 | 25. Jan. 2024 | März 2024 |
25 | 19. Okt. 2022[45] | 25.0.13 | 21. Sep. 2023 | Okt. 2023 |
24 | 3. Mai 2022[46] | 24.0.11 | 3. Nov. 2022 | Mai 2023 |
23 | 30. Nov. 2021[47] | 23.0.12 | 3. Nov. 2022 | Dez. 2022 |
22 | 6. Juli 2021[48] | 22.2.10 | 20. Juni 2022 | Juli 2022 |
21 | 22. Feb. 2021[49] | 21.0.9 | 16. Feb. 2022 | Feb. 2022 |
20 | 3. Okt. 2020[50] | 20.0.14 | 12. Nov. 2021 | Okt. 2021 |
19 | 3. Juni 2020[51] | 19.0.12 | 21. Mai 2022 | Juni 2021 |
18 | 17. Jan. 2020[52] | 18.0.14 | 27. Jan. 2021 | Jan. 2021 |
17 | 30. Sep. 2019[53] | 17.0.10 | 9. Okt. 2020 | Sep. 2020 |
16 | 25. Apr. 2019[54] | 16.0.11 | 4. Juni 2020 | Apr. 2020 |
15 | 10. Dez. 2018[59] | 15.0.14 | 19. Dez. 2019 | Dez. 2019 |
14 | 10. Sep. 2018[61] | 14.0.14 | 16. Aug. 2019 | Sep. 2019 |
13 | 6. Feb. 2018[62] | 13.0.12 | 29. Feb. 2019 | Feb. 2019 |
12 | 22. Mai 2017[65] | 12.0.13 | 22. Nov. 2018 | Nov. 2018 |
11 | 13. Dez. 2016[67] | 11.0.8 | 14. März 2018 | März 2018 |
10 | 28. Sep. 2016 | 10.0.6 | 7. Aug. 2017 | Aug. 2017 |
9.0.54 | 28. Sep. 2016 | 9.0.58 | 24. Apr. 2017 | Apr. 2017 | Erste offiziell freigegebene Version von Nextcloud, basierend auf der damals aktuellen Open-Source-Variante von ownCloud 9[68] |
Legende:Ältere Version; nicht mehr unterstützt
Ältere Version; noch unterstützt
Aktuelle Version
Zukünftige Version
Nextcloud Box
Geöffnete Nextcloud Box Im September 2016 stellte Nextcloud, in Kooperation mit Western Digital Labs und Canonical (das Unternehmen hinter Ubuntu), die Nextcloud-Box[70] Weniger als ein Jahr später, im Juni 2017, gab Western Digital das Ende von WDLabs und damit das Ende der Produktion der Nextcloud-Box bekannt.[71]
Die Nextcloud-Box basierte auf einem Raspberry Pi. Als Betriebssystem diente Ubuntu Core mit Snappy. Die Box war als Referenzgerät für andere Hersteller gedacht. Für den Nutzer stand das einfache Einrichten im Vordergrund, die Installation auf einem Webserver entfällt. Das Snappy-Image wurde gepflegt und regelmäßig bei neuen Versionen aktualisiert.[72]